LEISURE

Wer in Stockholm ist, kommt am Wasser nicht vorbei: Etwa 30% der Stadtfläche sind mit Wasser bedeckt! Zu Recht wird Schwedens Hauptstadt also als eines der „Venedigs des Nordens“ bezeichnet und kommt mit über fünfzig Brücken zwar nicht an Europas brückenreichste Stadt (und Mimis Heimat) Hamburg oder die italienische Lagunenstadt (über 400 Brücken) heran, ist aber im Stadtbild ebenso geprägt von Wasserwegen und - genau - Brücken. Eine davon, die Djurgårdenbron, verbindet den Stadtteil Östermalm mit der „Garten-Insel“ der Stadt, Djurgården. Früher Königliche Jagdinsel, heute die „Grüne Lunge“ (des ohnehin sehr sauberen und „luftigen“) Stockholms. Und perfekt für einen lazy afternoon! Auf rund 280 Hektar ist Platz genug für Picknicker, Jogger, Planscher und alle, die Lust auf Abschalten haben. Man kommt über die Brücke oder mit dem Boot (Djurgården wird von mehreren Fähranlegern im Zentrum angefahren), ist keine halbe Stunde unterwegs und trotz allem komplett raus aus der Stadt. Am Schönsten ist die Anreise in einem der himmelblauen Waggons der nostalgischen Museumsstraßenbahnlinie 7 - in rumpeligen Wagen aus den 20er bis 40er-Jahren kommt man im Sommer im 10-Minuten-Takt auf die Park-Insel und wieder zurück. Mimi fuhr sogar einmal umsonst mit, da sie gerade nicht genug Kleinkronen dabei hatte - so sind die Schweden, seeehr freundlich! An den Wochenenden ist auch das Rollende Café unterwegs, das Kaffee, Tee und Süßgebäck in einem umgebauten Straßenbahnanhänger auftischt und damit perfekt für die fika (schwedisch für Kaffeepause) geeignet ist! Djurgården hat viel zu bieten, also ist eine kleine Stärkung im Vorfeld keine schlechte Idee - dann aber an Kleingeld denken ;)

Auf der zum Teil bewaldeten Insel angekommen hat man die Qual der Wahl: neben unendlich viel Grün finden sich hier eine ganze Reihe Museen (das Wasa-Museum, die Astrid-Lindgren-Erlebniswelt Junibacken, das Nordische Museum, zwei Aquarien und Skansen, das weltberühmte Freilichtmuseum), Vergnügungsparks wie der seit 1883 bestehende Tivoli Gröna Lund, schöne Gasthäuser aus dem 19. Jahrhundert und sogar Badestellen. Über 10.000 Meter Strand umgeben die Park-Insel - wer da keine Lust auf Spazierengehen hat, ist selbst Schuld! Denn Platz gibt es hier wirklich genug, so dass sich alle Erholungssuchenden, ob einheimisch oder nicht, getrost aus dem Weg gehen können. NOCH mehr Ruhe hat nur der Angler und der kann bei der guten Stockholmer Wasserqualität an Djurgårdens Ufern sogar auf Lachse hoffen! Nichts gefangen? Auch nicht schlimm. Clevere haben ein Picknick im Gepäck (dafür mal im schwedischen Supermarkt einkaufen gehen und alles einpacken, was man nicht kennt einen aber reizt!) Mimis Tipp: ein fischiges Picknick mit sauer Eingelegtem, Fischpaste aus Tuben, dazu am stilechtesten Knäckebrot. Das gibt es übrigens auch als süße Variante mit Zimt - sozusagen die verkekste Variante der Kanelbulle. Durchknuspern, was geht!) Alle ohne Picknick müssen auf Djurgården natürlich auch nicht darben, sondern kehren irgendwo ein und tanken noch mal ordentlich Luft, Wasser und Energie für die Rückkehr in die „richtige“ Stadt.

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